1844 - 1945

Der erste "echte" Verein Großschönaus war die Schützengesellschaft Großschönau. Sie wurde 1844 durch
E. David Schiffner und August Ender in der damaligen Sandschenke ins Leben gerufen. Leider sind die originalen Gründungsunterlagen nicht mehr vorhanden. Schon 1846 uniformierten sich die Großschönauer Schützen nach dem Vorbild mittelalterlichen Bürgerwehren. Die Rangordnung wurde relativ nahe an das Militär angelehnt. In den folgenden Jahre teile sich das "Batallion" in die "graue Kompanie  und die "Joppenkompanie". Der erste Auszug zum Königsschießen fand am 21. und 22. Juli 1845 unter dem Kommandant Karl Gotthelf Haebler statt. Dieses war gleichzeitig die Geburtsstunde eines der größten Schützenfeste der Oberlausitz. Das Großschinner Schiss'n wurde zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Dorfes.

 

Auzug aus der Chronik der Gemeinde Großschönau:
"Ein Vorgeschmack kommender Herrlichkeiten bedeutete den Kindern das Exerzieren der Schützen. Ohne pro domo zu reden, die Großschönauer Schützengesellschaft verstand zu präsentieren wie keine in der Oberlausitz. Die Schützen wurden gegen Abend durch einen Trommlerzug zum Appell gerufen. Und wenn Richard Goldberg, der Kommandeur, das Ehrenfeuer mit: Legt an! Legt ab! Feuer - übte, und es krachte, dass es die Brust erschütterte, so glühten unsere Jungendherzen.  ...

Sonntag:  Kirchparade. Das Batallion stellt sich vor dem Hotel zur Post. ...
Montag: Schießfest. Am zeitigen Morgen werden die Würdenträger des Vereins sowie die Fahnen beim Vereinsführer abgeholt - Auszug zum Festzelt - Fahnenübergabe und Schützenfrühstück. Danach fand das Ausschießen der neuen Würdenträger statt.

Dienstag: Fortsetzung des Schießens, Feuerwerk und Kehrausball" 

Über Jahrzente bestimmten friedliche, sportliche und gesellige Motive das Vereinsleben. Nach dem 1. Weltkrieg zog auch in der Schützengesellschaft der Gedanke von Aug' und Hand fürs Vaterland ein. Nach 1933 erfolgte die Eingliederung der Schützengesellschaft  in den Deutschen Schützenverband.

Am 2. August 1946 wurde die Schützengesellschaft vom Alliierten Kontrollrat verboten und der Besitzstand in das Eigentum der Gemeinde überführt.


26.06.1993